Das lernen die nie!
Derartige Stoßseufzer von Trainern sind oft zu hören, wenn sie am Lernerfolg ihrer Teilnehmer zweifeln. Solche Verzweifelungssätze kommen aber auch von demjenigen, der sich in ein komplexes Thema einarbeiten muss. Dabei ist es ganz egal, ob es sich um die Grundlagen zur Blutgerinnung oder die höheren Weihen der Quantenelektrodynamik handelt. Es geht immer um die Vermittlung und das Verständnis von komplexen Inhalten.
Ein guter Trainer teilt schwierige Themen in kleine Bruchstücke, um sie allen verständlich zu machen. So bleibt niemand auf der Strecke. Was Sie dabei unbedingt beachten müssen, erfahren Sie in diesem Blogartikel.
Wenn Sie hier schon unter 4 Augen reden möchten, vereinbaren Sie gerne ein persönliches Gespräch mit mir.
Die Lego-Theorie
Wann haben Sie eigentlich Ihr letztes Lego-Modell gebaut? Die erstaunlichsten Projekte ließen sich mit diesem System ohne viel Kopfzerbrechen realisieren: ob es das Kolosseum von Rom sein soll oder ein interstellar agierender Sternzerstörer – alles war möglich!
Der Grund, weshalb Lego so hervorragend funktioniert, sind die Bauanleitungen. Diese beginnen immer mit zwei oder drei Steinen, die es zusammenfügen gilt. Das ist keine Raketenwissenschaft und auch kein Hexenwerk! Und so geht das weiter, Stück für Stück wächst das gewünschte Modell heran.
Wichtig ist dabei, dass man sich immer wieder versichert, noch auf der richtigen Spur zu sein und die angelegten Fundamente sauber aufgebaut hat. Andernfalls tritt der Bau irgendwann die Fahrt ins Blaue an.
Komplexe Inhalte erfolgreich trainieren
Die Lego-Theorie funktioniert auch beim Training von komplexen Inhalten. Nach einem vernünftigen Einstieg arbeiten sich Teilnehmer und Trainer in immer höhere Ebenen vor und so können Inhalte vermittelt werden, die am Schluss wirklich jeder versteht und nachvollziehen kann.
Eins nach dem anderen!
Dabei gilt: Bitte nicht zaubern! Jeder Schritt im Training muss für alle stets nachvollziehbar sein. Wenn plötzlich wie aus dem Nichts Dinge passieren, die niemand versteht, ist das schlichtweg demotivierend.
Bis heute kann man in wissenschaftlichen Lehrpublikation solche Sätze lesen wie: „Nach kurzen Umformungen sieht man…“ Gerade bei mathematischen Zusammenhängen ist dieser Satz nicht auszurotten. Dabei handelt es sich bei ihren Lesern keinesfalls ausschließlich um mathematisch Hochbegabte. Diese ‚kurzen Umformungen‘ können ausgeschrieben schnell mal 1 – 2 DIN A4 Seiten füllen. Wer soll das nachvollziehen können? Möglicherweise zählt auch nur das Ergebnis. Aber ein Ergebnis ist nicht viel wert, wenn man den Lösungsweg nicht versteht. Es bleibt eventuell beindruckend, aber eben auch unerreichbar.
Um beim Eingangsbeispiel zu bleiben: Es käme ja auch keiner auf die Idee, die ersten Schritte zu präsentieren, um dann plötzlich mit den Worten abzukürzen: „Nach ein wenig Bastelei sehen wir…“ und am Ende Schloss Neuschwanstein in Noppensteinen zu präsentieren, oder?
Niemand wird zurückgelassen
Ein guter Trainer muss außerdem immer darauf achten, sein Auditorium nicht zu verlieren. Da sich nicht jeder traut, die Hand zu heben, sobald sein Verständnis wackelig wird, ist Sichtkontakt zu den Teilnehmern die beste Methode. Dazu ist noch ein wenig Empathie gefragt: Wenn ein Teilnehmer, der bisher auch anspruchsvollen Gedankenketten folgen konnte, plötzlich einen leicht glasigen Gesichtsausdruck an den Tag legt, ist es durchaus sinnvoll sich zu erkundigen, ob noch alles in Ordnung und verständlich sei.
Es gibt keine dummen Fragen
Oft scheuen die Teilnehmer nicht nur Handzeichen, sondern auch, Fragen zu stellen. Signalisieren Sie unbedingt, dass es keine dummen Fragen gibt und jede Frage erlaubt ist. Wenn ein Trainer hier nämlich glaubt, sich plötzlich über andere erheben zu können, sollte lieber aufpassen, nicht selbst plötzlich aus der Kurve zu fliegen.
Das Ziel eines Trainings bleibt, Verständnis für komplexe Inhalte zu schaffen und nicht, möglichst schnell zu beweisen, dass der Trainer offensichtlich weiß, wovon er spricht. Es ist eben nicht dumm, etwas nicht zu wissen oder nicht gleich zu verstehen. Nur die andauernde Renitenz, am gegenwärtigen Status nichts ändern zu wollen, ist bedenklich.
P.S.
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Sie brauchen mich nicht um ihren Job zu machen, aber mit mir ist es einfacher.
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